Ruhnu – ein Blick in die Vergangenheit
Die Nacht in unserer “Luxushütte“ war recht kurz: Krabbelgeräusche in der Bettdecke (vmtl ein Ohrkneifer, denn zwei weitere Kumpel hatten wir bereits vor die Tür gesetzt) sowie Temperaturen um die 14 Grad (unsere Tür war undicht und ließ die Nachtkälte rein), ließen uns nicht so recht zur Ruhe kommen. Gegen halb acht hieß es auf zum Hafen, weil um 8 Uhr unser Boot, ein alter Fischerkutter, ablegen sollte.
Ach wie naiv und romantisch war da noch meine Vorstellung von einer schönen und entspannten Überfahrt auf die Insel Ruhnu. Hätte ich geahnt, was da auf mich zukommt, hätte ich mir gleich noch ein paar von Mönchens „k.o.-Tropfen“ eingeholfen, die ich mir eigentlich für den Rückflug mitgenommen hatte. In diesem kleinen Kutter merkte man jede Welle und das Boot schaukelte von links nach rechts und es ging hoch und runter! Die Wellen hatten zu Spitzenzeiten bestimmt um die 2 m Höhe und das Heck, auf dem wir uns aufhielten, wurde regelmäßig überspült. Carsten meinte, es hätte auch schlimmer kommen können (bspw bei Regen), aber es brauchte eine Stunde (von insgesamt dreien für die Überfahrt!), bis ich das verinnerlicht hatte. Bis dahin brauchte ich nämlich um mich einigermaßen auf dieses Geschaukel und die Situation einzustellen.
Nach diesen gefühlt unendlich langen 3 Stunden kamen wir endlich auf Ruhnu an. Es ist eine hübsche sehr kleine Insel von nur ca. 11 km². Wir radelten einmal durch den einzigen Ort in der Mitte der Insel, bevor wir uns zu unserer heutigen Übernachtungsmöglichkeit aufmachten.
Wir bewohnen eine 1933 erbaute Reetdachhütte, damals noch von den Schweden bewohnt. Auf dem Gelände befinden sich einige weitere dieser Hütten. Die älteste ist von 1838! Insgesamt eine tolle Anlage.
Abendbrot gab es im Haupthaus nebenan. Ein Gericht (heute Klops mit Kartoffeln und Salat), entweder du magst es, oder du hast Pech 😉 Einen Kuchen zum Nachtisch gab es noch dazu.
Wir verkrümeln uns gleich in unsere Hütte und lauschen den Larven der Holzbockkäfer (Holzwürmer) die sich hörbar durch unsere Unterkunft fressen…
Sebastian, Catalina und Maya schreibt am:
13. August 2018 um 21:37
Oh, Aileen, da hast du ja etwas durchgemacht. Ich kann mir richtig vorstellen, wie elend du dich gefühlt haben musst.
Ich hoffe für euch, dass die zweite Überfahrt besser verläuft und die See ruhig ist.
Wie habt ihr in diesen kleinen Betten schlafen können? Sie sehen doch sehr kurz aus? Ich hoffe gut!
Liebe Grüße von der ganzen Familie
Aileen schreibt am:
15. August 2018 um 12:07
Hi Basti,
die Fahrt am nächsten Morgen war total ruhig. Die Fähre war ein recht großer Catamaran und die See gerade wie ein Brett. So hätte es am Tag zuvor sein müssen…
In den Betten konnten wir ganz gut schlafen – wenn wir denn geschlafen haben. Dafür mussten wir das Schätzen der Larven ausblenden, dann ging es!
Uschi schreibt am:
17. August 2018 um 10:30
Hallo Ihr beiden, es war sehr interessant, Eure Reisenotizen zu lesen. Ihr habt eine Menge toller Dinge erlebt. Gibt es noch eine Fotosession?
Jenny schreibt am:
18. August 2018 um 20:50
Ich bewundere deinen Ehrgeiz Aileen. Trotz Seekrankheit noch durchs Örtchen radeln! 🙂 Ich hätte mich an Land auf den Boden gelegt, mich an einen Baum gekrallt und wäre vor September nicht mehr aufgestanden.
Jenny schreibt am:
18. August 2018 um 20:53
Tolle Unterkunft! Seid ihr sicher, dass es Holzwurmlarven waren und nicht die Seelen verstorbenen Seekranker, die die Fahrt mit dem Kutter nicht überlebt haben? Uaha….aaaa…aaaa.
Marina schreibt am:
19. August 2018 um 22:11
Ich freue mich, dass ihr wieder gut in Schwerin gelandet seid, auch wenn Casi gesundheitlich etwas angeschlagen ist. Ein paar Tage im eigenen Bett und dann überlegt mal schon, wohin es das nächste Mal geht.